Die Kontaktaufnahme
In Singlebörsen und Chatrooms erfolgt locker und unkonventionell. Während im wirklichen Leben die Eröffnungssprüche nicht originell und witzig genug sein können, reicht im Netz ein cooles „Hallo, wer will mit mir chatten?“ oder „Hi, bist du auch Single?“.
Mehr Rückantworten erhältst Du aber, wenn Du etwas Besonderes schreibst. Oder Du beziehst Dich auf etwas, das SIE in ihrem Profil erwähnt hat. Schreib nicht zu viel von Dir in der ersten Antwort, sondern wecke nur Neugierde.
Erfolgsfaktoren:
Um im Internet erfolgreich zu flirten, bedarf es ein paar Eigenschaften, die übrigens auch im wirklichen Leben Erfolgsfaktoren sind. Du musst:
- direkt sein,
- spontan sein,
- glaubwürdig sein,
- gut zuhören können,
- interessant schreiben können,
- Deine Cyberpartner respektvoll behandeln.
Im Allgemeinen gibt es zwei Gruppen von Internet-Flirtern – die einen mailen gerne, die anderen chatten lieber. Was Dir mehr liegt, musst Du einfach herausfinden. Erotische Chat-Räume jedenfalls scheinen mehr etwas für Leute zu sein, die den schnellen Sex suchen, zumindest aber Cyber- und Telefonsex.
Foto(s) und WhatsApp-Nummer erhöhen die Antwortrate.
Körpergröße und Nichtrauchen sind zwei weitere Erfolgsfaktoren (!). Wer nicht raucht, erhält deutliche mehr Response, darum solltest Du es in keinem Steckbrief vergessen, falls dem so ist. Außerdem scheint 180 eine magische Grenze für Frauen zu sein. Wer mindestens die Anzahl an Zentimetern aufweisen kann, wird häufiger kontaktiert.
Schwätzer haben weniger Erfolg: im Anzeigentext, im Profil bzw. im ersten Mail nicht schon alles von sich zu verraten. Allenfalls die eine oder andere Andeutung machen. So wird die weibliche Neugierde geweckt.
Wenn es um rein sexuelle Abenteuer geht, heißt das Zauberwort „gebunden“. Ein Mann bzw. eine Frau, die sich so kennzeichnet, hat eine größere Auswahl, weil sich die Bewerbenden unkompliziertere Affären ohne Verpflichtungen versprechen.
Die Könner unter den Internet-Flirtern bereiten eine kleine Datei vor mit Fotos von sich, von der Heimatstadt, vom eigenen Hobby usw., die sie ihrer E-Mail beifügen können.
Die Einleitung:
Jüngere Leute mögen es kurz und knapp und machen bei der Vorstellung der eigenen Person bzw. der Antwort auf ein Inserat wie gesagt eher wenig Worte. Mehr Resonanz erhält aber mit Sicherheit derjenige, der – wie die meist etwas Älteren – nicht so spartanisch mit Worten umgeht und sich interessanter beschreibt. Besonders Frauen sind oft nicht sehr empfänglich für Satzbruchstücke und hingeworfene Phrasen.
Nomen est omen:
In der Regel mailen und chatten die User nicht mit ihren Taufnamen, sondern legen sich Pseudonyme zu. Dies ist einerseits Teil des häufig anzutreffenden Rollenspiels im Netz und andererseits sehr aufschlussreich über die Person, die ihn trägt. SIE nennt sich vielleicht „Starlet“, „Vampirqueen“ oder „Zaubermaus“. Das kann stimmen und SIE ist zufrieden mit sich oder SIE ist nur eine schlichte Hausfrau, die das Internet als Bühne benutzt, ihre Traumrolle zu spielen. Gleiches gilt freilich auch für die Herren der Schöpfung. In Chaträumen könnte Dein Aliasname auch schon eine Kurzbeschreibung beinhalten: ein bigboy25MA wäre demnach ein großer, junger Mann aus Mannheim, wodurch sich bei Dir hauptsächlich Frauen melden würden, denen Du alters- und gebietsmäßig zusagst.
Übersicht:
Im Laufe der Zeit kann das elektronische Postfach ganz schön überquellen. Manche Freaks legen sich dann verschiedene E-Mail-Adressen zu, um besser den Überblick zu behalten. Dies ist insofern kein Kostenproblem, da jeder bei GMX. web.de, Hotmail usw. beliebig viele Gratis-Accounts anmelden kann.
Das Zeitproblem
mag schon schwieriger zu lösen sein, denn wer nicht aufpasst, hat schnell so viele Flirts am Laufen, dass er kaum noch nachkommt, alle bei Laune – und vielleicht auch auseinander zu halten (schnell sind peinliche Verwechslungen passiert). Mein Rat daher: Beschränke Dich lieber etwas selbst und flirte dafür umso intensiver. Das bringt einfach mehr Genuss und führt häufiger zu f2fTreffen (face to face = Verabredungen in der Wirklichkeit).
Keine Antwort ist auch eine Antwort, sagt man – allzumal im Internet. Wenn Du auf eine Chateröffnung nicht kurzfristig Antwort bekommst, dann vergiss SIE und schließe das Dialogfenster wieder. Die Zeit, die Du mit Nachhaken und Quengeln versiebst, kannst Du flirteffektiver für neue Bewerberinnen nutzen. Nur Geduld, es melden sich immer Girls, die was von Dir wollen.
Die richtige Wahl:
Ganz großen Einfluss auf Deinen Flirterfolg hat die Wahl der geeigneten Flirtchannels und Chatrooms. Es ist nicht nur wichtig, wo Deine Interessen am besten aufgehoben sind, sondern auch, ob man sich ungestört unterhalten kann. Störungen durch Nebenbuhler oder eine Konferenz mit mehreren Partnerinnen können ganz schön stressen (wobei oft doch nichts Konkretes dabei herauskommt, da man sich nur oberflächlich miteinander befassen kann). Es ist deshalb besser, Chats zu wählen, bei denen man für jede Partnerin ein eigenes Dialogfenster hat.
Wähle auch den Radius nicht zu groß. Selbst die tollsten Dialoge mit einer Klassefrau bringen auf Dauer mehr Frust als Lust, wenn SIE 800 Kilometer weit weg wohnt.
Wenn Du (virtuell) einen Chat-Raum betrittst, dann informierst Du Dich erst einmal, wie viele Chatter anwesend sind und betrachtest Dir die Liste mit ihren Pseudos, um eine grobe Vorauswahl zu treffen. Diejenigen, die vermuten lassen, dass sie für Dich interessant sind, kontaktierst Du nun (nicht mehr als eine Handvoll auf einmal!). Dazu öffnest Du das dazugehörige Dialogfenster, schreibst zwanglos ein paar nette Worte und schickst die Message ab. Jetzt heißt es abwarten, ob eine Antwort kommt oder nicht. Diese kommt in der Regel kurzfristig oder gar nicht. Wiederholte Kontaktversuche sind sinnlos, da SIE offenbar kein Interesse an Dir hat. Das heißt also: Etwas warten und sich überraschen lassen. Kommt nix, suchst Du Dir ein paar neue aus. Es wird nicht lange dauern, da rückmelden sich bei Dir interessierte Frauen.
Was Frauen nicht so mögen
– zumindest die Mehrheit der Frauen nicht: primitive Sex-Gespräche. Nicht, dass sie etwas grundsätzlich gegen Sex hätten. Letztendlich wünschen sich auch Frauen heiße Nächte und ein erfülltes Liebesleben. Aber nur Hardcore, von Anfang an, mit der Tür ins Haus fallend, mit obszöner Ausdrucksweise, das ist gewiss nicht, womit Du bei ihnen landen kannst (wenige Ausnahmen bestätigen die Regel). Der geistreiche Verführer (auch verbal), der feinsinnige Genießer, der kultivierte Lover – das sich schon eher die Attribute, auf die die weibliche Psyche anspringt. Weniger pornographische Kraftausdrücke, dafür aber mehr Raffinement in der Wortwahl und beim Erschaffen erotischer Geschichten – das sind Erfolgsgeheimnisse.
Auch wollen sie weniger hören, was für ein sexueller Notstand den Mann gerade plagt. Antworten sind dagegen umso wahrscheinlicher, je mehr der Bewerber Anlass zu der Hoffnung gibt, IHRE Wünsche zu erfüllen.
Die Resonanz:
Ein Mann, der in einer Singlebörse ein Inserat aufgibt, kann monatlich mit durchschnittlich 10 Antworten rechnen. Eine Frau dagegen mit bis zu 100! Die Antworten lassen sich vervielfältigen, indem man sich bei mehreren Portalen registriert.
Die Art des Anzeigentextes hat direkten Einfluss auf die Zusammensetzung der antwortenden Frauen. Ein romantischer Text zieht andere an als einer, in dem Du erotische Fantasien andeutest.
Kontaktwünsche mit Bild haben deutlich mehr Erfolg. Füge also Deinem Anzeigentext in einer Singlebörse immer ein Foto bei. Bezüglich Chatrooms wählst Du solche aus, die eine sog. Chat-Gallery anbieten, wo Du ebenfalls ein oder mehrere Fotos einstellen kannst.
Antwortest Du auf ein Inserat, bist Du nie der einzige Bewerber, sondern hast – je nach Aussagekraft des Anzeigentextes – bis zu 50 Konkurrenten, bisweilen auch mehr. Um in die engere Wahl zu kommen, musst Du Dir einen möglichst interessanten Text einfallen lassen, der SIE irgendwie berührt. Und es muss der Eindruck entstehen, dass Du nicht nur verwöhnt werden willst, sondern in erster Linie selbst verwöhnen willst! Somit ist es vielleicht doch aussichtsreicher, eigene Anzeigen aufzugeben, statt auf welche zu antworten. Naturgemäß kannst Du in Chatrooms die Kontaktfrequenz erhöhen. Jeden Tag mit einer Handvoll (neuer) Frauen zu chatten, ist nichts weiter als eine Fleißaufgabe.
Wie Du aus Online-Flirts Offline-Dates machst
Sobald Du Dich für einen Chat entschieden hast, heißt es zunächst sichten und selektieren, denn Du willst und kannst ja nicht Zehntausende Flirt- und Chat-Willige anschreiben. Die Arbeit erleichtern Dir sog. Profile, in denen die User ein paar Basis-Angaben machen:
- Geschlecht
- Wohnort
- Alter
- Größe
So kannst Du die in Frage kommenden Gleichgesinnten schon ganz schön eingrenzen, z.B. weibliche Nichtraucherinnen aus der gleichen Stadt oder maximal 30 Kilometer entfernt, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sein sollen. Wenn Dir die Optik auch zugesagt hat, hast Du einen gewissen Fundus an potenziellen Flirt-Partnerinnen, die Du nun kontaktieren kannst. Bitte nicht alle auf einmal, sonst artet das Flirten in Schwerstarbeit aus und die Zeit läuft Dir davon. Bilde vielmehr kleine Gruppen von 2-4, höchstens fünf Userinnen.
Nachdem sich Frauen bei Dir gemeldet haben, solltest Du auch diesen die Möglichkeit zur Selektion gewähren. Andernfalls mailt und flirtet ihr hin und her, um am Ende festzustellen, dass der eine oder die andere sich doch was anderes vorgestellt hat. Ganz besonders frustrierende Begegnungen kann man speziell bei echten Blind Dates erleben. Um Enttäuschungen und Zeitverschwendung auf beiden Seiten zu vermeiden, rate ich Dir, so bald wie möglich Fotos von Dir zu schicken (bzw. darauf hinzuweisen, wo sie in welcher Gallery zu finden sind) und auch selber auf Fotos zu bestehen. Auf diese Weise hat sich gnadenlos die Spreu vom Weizen getrennt, so dass ein offline Rendezvous erheblich mehr Erfolg verspricht.
(Achtung! Oft wird mit falschen Bildern gearbeitet. Sei misstrauisch, wenn SIE allzu gut aussieht oder die Aufnahme perfekt in Szene gesetzt wurde. Das lässt eher auf Profis als auf Amateure schließen. Hinter solchen Lockvögeln stecken oft Abzockabsichten.)
Da die Zahl der Flirt-Singles astronomisch ist, verlierst Du sehr bald den Überblick. Außerdem spielt Dir Dein Erinnerungsvermögen immer wieder Streiche. Daher ist es angebracht, auch die gescheiterten Kontakte zu erfassen (zum Beispiel in einer Excel-Tabelle), um nervige und zeitraubende Zweitkontakte zu vermeiden.
Wenn Du dergestalt systematisch vorgehst und täglich fleißig Kontakte knüpfst, hast Du sehr bald sehr viele neue Bekanntschaften – zunächst der virtuellen Art, später zwangsläufig auch der realen Art.
Sobald sich zwei Flirter gefunden haben, verlagert sich die Kommunikation mehr oder weniger schnell vom relativ unpersönlichen Chatraum auf persönlichere Kommunikationsmittel, zunächst meist auf E-Mail. Nächste Stufe ist – bei weiter zunehmender Sympathie und wachsendem Vertrauen – der Austausch der Handynummern. Letztere werden häufig auch gleich bekannt gegeben, weil es mit SMS doch so superschnell und Standort unabhängig geht.
So bleibt es nicht aus, dass man auch miteinander telefoniert, wodurch sich die Festlegung von Ort und Zeit des Treffens am besten koordinieren lassen. Wenn Du jetzt allerdings geschlampt und die ganzen vorausgegangenen Kapitel übersprungen oder nur überflogen hast, dann besteht große Gefahr, dass Du doch nicht wirklichen Erfolg bei Frauen hast!!!
Noch zwei Extra-Tipps:
Ein mir bekannter User schwört darauf, dass diese Masche ihm schon manches Date eingebracht hat: Er stellt Einladungen zu Wochenend-Städtereisen nach Wahl der Frau in Aussicht. Diese sind recht günstig und kommen der Reiselust von Singles sehr entgegen.
Wenn Du weißt, wo Du Deinen nächsten Urlaub verbringst, kannst Du die Zahl Deiner Urlaubsbekanntschaften beträchtlich erhöhen, falls Du kurz davor Chatterinnen aus der betreffenden Region kontaktierst. Viele möchten nämlich gerne einen „German“ kennen lernen, auch und vor allem außerhalb Europas. Wenn Du auch noch „handsome“ und „successful“ bist, sind Antworten quasi garantiert. Bei geschickter Planung kannst Du jeden Tag ein anderes Date haben…
So einfach verhinderst Du Enttäuschungen
Du hast glänzend mit einer Cyber-Lady geflirtet und der Wunsch, sie persönlich kennen zu lernen, lässt sich kaum noch unterdrücken. So kommt, dass ihr euch schließlich trefft. Doch auf die große Vorfreude folgt eine tiefe Ernüchterung, weil Du Dir von IHR ein anderes Bild gemacht hast (oder umgekehrt!). Schade um die verwendete Zeit und die verschwendeten Gefühle.
Dabei hätte sich dies so einfach vermeiden lassen! Im Internet wird mehr geschönt und geschwindelt als bei jeder Steuererklärung. Anonymität und persönliche Wunschvorstellungen sind schuld daran. Deshalb solltest Du so bald wie möglich, spätestens aber vor dem ersten Date um ein Foto bitten. Nur so weißt Du, was bzw. wer auf Dich zukommt. Wird ein Bild hartnäckig verweigert, ist Misstrauen durchaus angebracht. Wenn es dennoch zu einem Blind Date kommt, dann stell Dich auf das Schlimmste ein – dann kann es nur noch besser werden.